Externe Festplatte als „USB-Stick“ (FAT32 größer als 32GB)


Ich habe mir kürzlich ein externes Festplattengehäuse zugelegt, um damit bei Bedarf meine alten ausrangierten Festplatten durchstöbern zu können. Dann kam mir die Idee, daß ich eine dieser Platten doch eigentlich wie einen USB-Stick verwenden könnte, um sie beispielsweise an einen DVD-Player, ein Autoradio oder einen digitalen Bilderrahmen anzuschließen. Also schloß ich die Platte einfach mal auf gut Glück an meinen DVD-Player an – was aber leider nicht funktionierte. Schnell kam ich dahinter, daß das natürlich an der NTFS-Formatierung lag: USB-Sticks arbeiten der Kompatibilität halber mit FAT32.
Kein Problem – einfach schnell umformatieren! Naja, so dachte ich jedenfalls, mußte dann aber feststellen, daß man mit FAT32 nur Partitionen mit einer maximalen Größe von 32 Gigabyte formatieren kann. Meine alte Platte hatte aber 80 GB, und die wollte ich gerne in einer einzigen Partition haben.

Durch etwas Googlen fand ich das kleine Kommandozeilenprogramm h2format von heise. Dieses ist in der Lage, beliebig große Partitionen mit FAT32 zu formatieren. Dazu geht man wie folgt vor:

  1. h2format runterladen und entpacken (am einfachsten ist es, wenn man es gleich nach C: entpackt)
  2. Festplatte an den Rechner anschließen
  3. Datenträgerverwaltung öffnen: Rechtsklick auf Arbeitsplatz → Verwalten → Datenspeicher → Datenträgerverwaltung (variiert evtl. je nach Windows-Version)
  4. die zu formatierende Platte anwählen und ggf. bereits vorhandene Partitionen löschen (per Rechtsklick in den weißen Bereich)
  5. eine neue Partition über die gesamte Größe erstellen (ebenfalls per Rechtsklick), diese neue Partition aber nicht formatieren!
  6. die Eingabeaufforderung öffnen (Start → Ausführen → „cmd“) und dort „h2format X:“ eingeben, wobei das X natürlich für den Laufwerksbuchstaben der zu formatierenden Platte steht

Nun sollte die ganze Platte mit FAT32 formatiert sein und and jedem beliebigen Gerät wie ein USB-Stick erkannt werden.

P.S.: Ich habe gerade gemerkt, daß das hier mein 100. Post ist. :D Dafür habe ich auch nur zwei Jahre gebraucht. ;) Das macht im Durchschnitt etwa vier Posts pro Monat, also ca. einen pro Woche. Das ist eigentlich gar nicht so wenig, wenn man bedenkt, daß es von Anfang an mein erklärtes Ziel und Anspruch an mich selbst war, keinen (oder nur wenig) uninteressanten Schwachsinn aus meinem alltäglichen Leben zu posten, wie so viele andere es tun. Klasse statt Masse. Qualität vor Quantität. Trotzdem bin ich natürlich sehr traurig, daß ich Euch deshalb noch nie von meinem facettenreichen Liebesleben, von Streß mit Chefs/Mitarbeitern/Ämtern/Vermietern oder von meinen knuddelig-süßen Haustieren berichten konnte. Ihr bestimmt auch. Nicht.


13 Antworten zu “Externe Festplatte als „USB-Stick“ (FAT32 größer als 32GB)”

  1. Vielleicht wird es aber auch einfach mal Zeit, dass die Hersteller diesen Uralt-Standard gegen was neues austauschen? Vorzugsweise gegen etwas Freies. So, dass Microsoft nicht den Finger drauf hält.

    Unser neuer Fernseher kann jetzt immerhin NTFS, nicht frei, nicht perfekt, nicht von jedem beschreibbar, aber immerhin Dateien jenseits der 4 GB.

    Viele Grüße und Gratulation zum 100. Weiter so!

  2. 4 GB! So große Filme hab‘ ich noch nie geguckt! ;D
    Aber stimmt schon, jetzt mit dem ganzen HD-Zeuch und so ist das ein weiterer Faktor. Zum Glück lege ich auf so eine hohe TV-Qualität gar keinen Wert, mir reichen nach wie vor auch 700-MB-DivX-Filme. :D

  3. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!! ;-)

    Weiter so.

    So – und nun zu meiner Frage: Wie hoch ist denn der Stromverbrauch der Platte? Das Problem, was ich hatte, war nämlich, daß die Geräte wie Autoradio und digitaler Bilderrahmen den Stromverbrauch einer externen Festplatte nicht bedienen können.
    Ein Autoradio hat sich dabei sogar komplett verabschiedet. Tja, bissl Schwund ist immer.

    Wenn ich für die Festplatte noch extra ein Netzteil mitschleppen muss, dann reicht mir doch auch mein 8 GB Stick…

    Wie auch immer – cooles Experiment!

  4. Öööhm, ja, mein Gehäuse da hat ein Netzteil. ;) Ist ja auch irgendwie logisch, denn da kommen ja ganz normale Platten rein, die im PC auch Strom bekommen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich schon je eine externe Platte ohne Netzteil gesehen habe?! :)

    Das mit dem Bilderrahmen und so waren ja nur Beispiele – in Wirklichkeit brauche ich das Ganze nur zum Filmegucken an DVD-Playern. :D
    Wobei ich mir das im Auto aber auch noch machbar vorstelle mit so einem Adapter für den Zigarettenanzünder.

  5. Glückwunsch zum 100. Post und Danke für den Hinweis. Ich nutze eine kleine 1,8″ Festplatte wie einen USB-Stick. Diese ist voll kompatibel, hat 40 GB – ist aber viel schneller als die ganzen USB-Sticks, die es auf dem Markt gibt. Also Emofehlung! Wer viel Daten hat, kann problemlos mit kleinen Platten arbeiten.

  6. Herzlichen Glückwunsch!
    Bin beim Suchen nach einer Anleitung zu Timidity
    auf den Blog gestoßen.
    Wirklich erfreulich klar verständlich und nichts überflüssiges.

  7. Vielen Dank, deine Darstellung der Vorgehensweise hat mir geholfen, das Problem zu lösen. Dazu musste ich noch nicht mal den h2format nutzen – ging alles über Windows 7 und die Datenträgerverwaltung.
    Nachdem ich die einzelnen Primärspeicher gelöscht habe, konnte ich das gesamte Volumen hinzufügen.

    Aber erst dank deiner ausführlichen Beschreibung bin ich ins richtige Menü gestolpert :)

    Vielen Dank und schöne Grüße
    Adrian

  8. Ja, aber konntest Du es dann auch mit FAT32 formatieren, so wie es viele USB-Geräte brauchen? Das geht bei mir unter Win7 nämlich nicht. ;)
    Wie auch immer, freut mich, dass es Dir geholfen hat! :D

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