Windows XP: Dateifreigabe ohne Kennwort


Jedesmal, wenn ich Windows neu istallieren muß (was dank guter Pflege bei mir glücklicherweise nur alle paar Jahre vorkommt), ärgere ich mich anschließend wieder mit der Einrichtung der blöden Dateifreigabe herum.
Das Problem ist, daß Windows nur angemeldeten Benutzern den Zugriff auf die freigegebenen Dateien erlaubt. Bei dem Versuch, darauf zuzugreifen, wird man also erstmal nach Benutzernamen und Paßwort gefragt. Und genau das will ich nicht! Ich will eine Datei rechtsklicken, freigeben und fertig. Ich will nicht erst noch einen extra Benutzer für die Freigaben anlegen, diesen dann auch noch meinen Mitbenutzern mitteilen und ihn bei jeder einzelnen Freigabe explizit angeben müssen. Das muß doch auch einfacher gehen?!

Geht es auch! Hier kommt die Anleitung für Windows XP (Vista habe ich nicht, aber ich denke mal, es wird einigermaßen ähnlich einzustellen sein):

  1. Einfache Dateifreigabe deaktivieren Zuerst mal schaltet man die sogenannte „einfache Dateifreigabe“ aus. Ehrlich gesagt habe ich sie noch nie benutzt und weiß daher eigentlich bis heute nicht genau, wie sie funktioniert. Ich glaube, sie sieht vor, daß nur ein einziger freigegebener Ordner namens „Gemeinsame Dokumente“ existiert und daß man dort dann alles reinschieben muß, was man mit anderen teilen möchte. Aber das ist ja blöd – man will ja nicht immer alles Mögliche kopieren oder verschieben müssen, nur weil man es mit jemandem teilen möchte.
    Am besten deaktiviert man die einfache Dateifreigabe also im Windows-Explorer unter „Extras“ → „Ordneroptionen“ → „Ansicht“. (Das kann übrigens auch manchmal helfen, wenn sich zwei Rechner im Netzwerk nicht „sehen“.)
  2. Gastkonto aktivieren Anschließend muß man das Gastkonto aktivieren, falls es nicht bereits aktiv ist. Dazu geht man in der Systemsteuerung auf „Benutzerkonten“. Liest man dort „Gastkonto ist aktiv“, dann ist alles in Ordnung und man braucht nichts zu ändern. Anderenfalls klickt man auf „Gast“ und anschließend auf „Gastkonto aktivieren“.
  3. Lokale Sicherheitseinstellungen Jetzt kommt der eigentliche Trick: Dem Gastkonto wird der Zugriff übers Netzwerk gewährt. Das macht man unter „Systemsteuerung“ → „Verwaltung“ → „Lokale Sicherheitsrichtlinie“ → „Zuweisen von Benutzerrechten“. (Sollte hier die Fehlermeldung „Snap-In konnte nicht initialisiert werden“ erscheinen, bitte zuerst diese Anleitung befolgen, um dem Abhilfe zu schaffen.) Wenn man dort einen Doppelklick auf „Zugriff vom Netzwerk auf diesen Computer verweigern“ macht, sieht man eine Liste von Benutzern, denen jeglicher Zugriff übers Netzwerk verweigert wird, darunter auch das Gastkonto. Entfernt man es also aus dieser Liste, kann jeder Gast im Netzwerk auf unsere Freigaben zugreifen, ohne nach einem Benutzernamen und Paßwort gefragt zu werden. Voilà!

Nun kann man jeden beliebigen Ordner freigeben, und zwar mit Rechtsklick → „Freigabe und Sicherheit“ →“Diesen Ordner freigeben“. Bei Bedarf kann man durch einen Klick auf „Berechtigungen“ zusätzlich auch noch Schreibrecht gewähren, aber im Normalfall genügt das Leserecht.

Achtung! Natürlich ist das eine sehr unsichere Art der Dateifreigabe! JEDER Computer im lokalen Netzwerk kann auf die Freigaben zugreifen! Wenn man also Dateien freigeben möchte, die nur bestimmte Personen sehen dürfen oder die sensible Daten enthalten, sollte man diese Methode selbstverständlich nicht anwenden. Geht es dagegen wie in meinem Fall nur um lustige Videos oder ähnlich belangloses Zeug, dann ist dieser Weg eine hervorragende Vereinfachung.


6 Antworten zu “Windows XP: Dateifreigabe ohne Kennwort”

  1. wenn ich Windows neu istallieren muß
    Jaja, welch leidiges und vor allem zeitraubendes Thema.
    Da ich persönlich keinerlei Lust habe, etliche Stunden mit der Installation von Treiberkram und den benötigten Programmen und anderem Getöse zu verbringen, habe ich mich für folgende Lösung entschieden:
    Nachdem alles Installiert und soweit eingerichtet ist, dass ein produktives Arbeiten möglich ist, einfach ein Image der Boot-Partition, resp. Systempartition erstellen und wegspeichern.
    Wenn dann irgendwann eine Neu-Installation anstehen sollte, einfach das Image nehmen und das bestehende System überspielen (Sichern von persönlichen/wichtigen Daten vorher nicht vergessen!).

    acronis trueimage (kommerziell) und clonezilla (Open Source, http://www.clonezilla.org) haben mir bislang viel Zeit gespart.

    Ansonsten: thumbs up für den Tip „Preserve PNG transparency with GD Lib“ – so fand ich den Weg hierhin :)

  2. Du hast natürlich recht, am besten macht man das Ganze mit so einem Image. Ich hatte mit das immer schonmal vorgenommen und hatte jahrelang Acronis TrueImage installiert – aber dann irgendwie doch nie benutzt. :D Irgendwie bin ich immer zu faul, so ein Image vorzubereiten, obwohl es natürlich meiner Faulheit später tausendmal mehr zugute käme, wenn ich es einmal täte … ;)

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